Briefmarken-Sammler-Verein Marl 1959 e.V.

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Über 60 Jahre Sammelleidenschaft in Marl.

Briefmarken, Münzen, Ansichtskarten, Dokumente, Medaillen,

Orden, Zubehör, Nachträge, ......

Sammeln, suchen und finden hat hier seine Heimat.

Zu vielen Themen können Sammler bei uns fündig werden.

Jeder Sammler ist herzlich willkommen!

Grußwort des Vorsitzenden des Briefmarken-Sammlervereins Marl 1959 e.V.

Unser Verein ist eine lebendige Gemeinschaft. Auch nach 60 Jahren ist der Briefmarken Sammler Verein Marl 1959 e.V. sehr aktiv.

"Gemeinsam unseren Verein leben", zeigt sich darin, das wir viel veranstalten.

Ich möchte allen Freunden der Philatelie, der Numismatik oder der Notaphilie zeigen, hier ist ein sehr reger Verein.

Auch DU bist zu unseren Vereinaktivitäten eingeladen. Hier treffen sich Sammler von Münzen und Briefmarken, zeitgeschichtliche Sammler oder auch der Stadt- und Kreisgeschichte.

Wir leben unseren Briefmarken Sammler Verein Marl 1959 e.V. und freuen uns auf jeden Gast und jedes neue Mitglied.

Das Handeln unseres Vereins, ist stets abhängig vom gemeinsamen Mitwirken.

Gemeinsame Ausflüge oder gemeinsames Grillen gehören zu unseren Vereinsangeboten.

Hier kocht der Vorstand zur Jahreshauptversammlung für unser Mitglieder den Grünkohl.

Ebenso bereiten wir als Vorstand unser gemeinsames Oktoberfestessen zu und zum Jahresausklang organisieren wir unser Weihnachtskaffeetrinken. Auch deine Hand ist herzlich willkommen.

An dieser Stelle einen besonderen Dank, an unsere Mitglieder und deren Partner, welche uns wirklich tatkräftig unterstützen. DANKE.

Zu unseren Treffen sollen Briefmarken, Münzen, Postkarten, Briefe, Dokumente und viele hier nicht Aufgezählte, zu finden sein

aber auch Geselligkeit, Freude und Freundschaft bei einem gemeinsamen Steckenpferd

und gegenseitige Hilfe im "Leben und Hobby".


Euer Gerd Mentfewitz


Grußwort des Altvorsitzenden des Briefmarken-Sammlervereins Marl 1959 e.V.

Ich mchte zu unserem Jubiläum den Gedanken der Verbindung unseres Vereins mit der Geschichte unserer Stadt aufnehmen und erinnern, dass wir uns der Stadt und seinen Bürgern verpflichtet fühlen. Gemeinsame Interessen, Städtepartnerschaften und Aktivitäten zeigen, dass wir für die Menschen von Marl Verantwortung übernehmen. Auch soziales Engagement, das seit der Gründung unseres Vereins als hohe Aufgabe gesehen wird, ist unser Anspruch.


Die Familie von Loe, die seit dem 12. Jahrhundert auf der Burg Loe wohnte und die späteren Besitzer der Burg wurde, ist uns Vorbild. Aus diesem Grund wählten wir zu unserem Jubiläum die Burg Loe als Symbol für einen Sonderstempel der Tag der Vereinsgründung, dem 27. November. Vor 50 Jahren mit einem Sonderbriefumschlag ausgegeben wird.


Ich mchte alle Freunde der Philatelie und der Post und Zeitgeschichte ganz herzlich zu unserer Ausstellung „50 Jahre Philatelie in Marl“ einladen. 50 Jahre Briefmarken-Sammler-Verein Marl sind für die Mitglieder, die oft vielfältig in unserer Gesellschaft eingebunden sind, auch 50 Jahre Gemeinschaftsarbeit


Besonderer Dank gilt allen Mitarbeitern und Mitgliedern, die durch Ideen und Engagement den Verein unterstützten.


Klaus Kahl

Grußwort des Bürgermeisters der Stadt Marl

Liebe Mitglieder des Briefmarken-Sammler-Vereins 1959 e. V., verehrte Gäste, wer glaubt, die „Basler Taube“, der „Ochsenkopf“ oder die „Blaue Mauritius“ seien Schmetterlingsarten, der hat weit gefehlt! Es handelt sich vielmehr um seltene Briefmarken, deren Anblick das Herz eines jeden Sammlers höherschlagen lässt. Doch nicht nur diese seltenen Exemplare sorgen für Faszination, sondern jedes einzelne bunte Wertzeichen begeistert! Denn die Perfektion, mit der auf kleinstem Raum Motive der unterschiedlichsten Art wiedergegeben werden, ist beeindruckend. Darüber hinaus bieten die kleinen Kunstwerke dem Betrachter zudem einen Einblick in Geschichte und Geschichten.

Diese Faszination führte vor 50 Jahren zur Gründung des Briefmarken-Sammler-Vereins 1959 e. V.. Zu diesem stolzen und seltenen Vereinsjubiläum gratuliere ich allen Mitgliedern, Freunden und Förderern persönlich und auch im Namen des Rates der Stadt Marl ganz herzlich.

Liebe Mitglieder des Briefmarken-Sammler-Vereins 1959 e. V., das Jubiläum Ihres Vereins steht nicht nur für 50 Jahre Sammelleidenschaft, sondern auch für ein Gemeinschaftsleben, dass sich durch großes Engagement auszeichnet. Egal ob die Organisation einer überregionalen Tauschbörse oder die Ausrichtung des Großtauschtages beim Marler Volksparkfest: Dem Einsatz des Briefmarken-Sammler-Vereins Marl sind keine Grenzen gesetzt. Allen, die daran Anteil haben, möchte ich meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen. Denn Vereine, die solch attraktive Angebote auf die Beine stellen, sind stets ein Pluspunkt für unsere Gemeinde.

Liebe Vereinsmitglieder, halten Sie den kleinen bunten Wertzeichen weiterhin die Treue. Ich wünsche Ihnen, dass Ihr Sammlerglück nie abreißen wird und dem Briefmarken-Sammler-Verein Marl 1959 e. V. alles erdenklich Gute für die kommenden 50 Jahre.

Werner Arndt

Grußwort der Rektorin der Grundschule Marl-Sickingmühle:

Im Namen aller Kinder, Eltern und Lehrerinnen der Grundschule Sickingmühle beglückwünsche ich den Briefmarken-Sammler-Verein Marl“ zu seinem 50. Geburtstag. Ich verbinde diese Glückwünsche mit herzlichem Dank für die Aktivitäten, die in den letzten Jahren erbracht wurden, um die Pflege eines „alten Hobbys“, das Sammeln von Briefmarken, unseren Schülern und Schülerinnen näher zu bringen.

Briefmarken hielten an unserer Schule Einzug im Januar 2004, als der Briefmarken-Sammler-Verein Marl erstmalig eine Arbeitsgemeinschaft anbot, die begeistert angenommen wurde. Dass das Briefmarkensammeln und der Einsatz von Briefmarken im Schulalltag den Bildungsauftrag der Schule so unterstützt, hätte im Vorfeld niemand gedacht.

Unsere Kinder lernen und zu ordnen, zu archivieren und zu präsentieren. Sie erhielten eine andere Wertschätzung für Dinge des täglichen Lebens. Weiterhin lernten sie das mit dem Sammeln verbundene Ordnen der Briefmarken nach bestimmten Merkmalen und Ordnungsstrukturen. Das Reden über die Sammlungen, das Aneignen von Expertenwissen, das Tauschen der Stücke verschaffte Achtung und soziales Prestige, somit wurden auch kommunikative und soziale Kompetenzen der Kinder gefördert und gefordert.

Besonderer Höhepunkt eines jeden Schuljahres war immer die Präsentation eines Themas wie „Der Rhein“ auf Briefmarken in den Ausstellungen des Briefmarken-Sammler-Vereins Marl. Die Arbeit durch Mitarbeiter des Briefmarken-Sammler-Vereins Marl war sehr förderlich für die Entwicklung der Kinder und hat ihnen dazu noch viel Spaß gemacht. Herzlichen Dank dafür!

Sehen Sie als „Briefmarken-Sammler-Verein“ dieses Jubiläum als Bestätigung Ihrer Aufgabe, eine alte Tradition mit bewährtem und beispielhaftem Idealismus weiterzuführen.


Petra Badners

Grußwort des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen

Zu seinem 50-jährigen Bestehen gratuliere ich dem Briefmarken-Sammler-Verein Marl 1959 e.V. herzlich und grüße alle begeisterten Philatelisten.


Vor bald 170 Jahren Endstand das erste Postwertzeichen, um einen Brief auf Kosten des Absenders an einen Empfänger zu übermitteln. Unzählige Briefe wurden seitdem in aller Welt versandt, um Mitteilungen - ob freudiger oder trauriger Art - bekannt zu machen. In der heutigen Zeit erfolgt diese Nachrichtenübermittelung vielfach durch die Neuen Medien und Briefmarken sind für die Kommunikation nicht mehr zwingend erforderlich. Deshalb ist es schön, dass es Briefmarkenfreunde gibt, die mit Leidenschaft die Briefmarke "lebendig" erhalten. Ich wünsche weiterhin einen regen Austausch und viel Spaß bei diesem schönen Hobby.

Jürgen Rüttgers

Grußwort des Vorsitzenden des Verbandes der Philatelisten in NRW e.V.

Im Namen des Verbandes der Philatelisten in Nordrhein-Westfalen e.V. gratuliere ich dem Briefmarken-Sammler-Verein Marl 1959 e.V. herzlich zu seinem Jubiläum. Seit 50 Jahren steht der Verein dem Sammler mit Rat und Tat zur Seite.


Ich bedanke mich im Namen des Verbandes der Philatelisten in Nordrhein-Westfalen e.V. bei allen, die den Verein ins Leben gerufen und in fünf Jahrzehnten mit viel Idealismus, Fleiß und Sachkunde ehrenamtlich eine sehr erfolgreiche Vereinsarbeit geleistet haben.

Die Bedeutung des Hobbys „Briefmarken sammeln“ hat sich in diesem Zeitraum erheblich gewandelt. War es zeitweilig modern, Briefmarkensammler zu sein, wird der Philatelist heute manchmal schon als &bdquo aussterbende Art“ angesehen. Ich glaube, diese Sorge ist unbereichtigt, Briefmarkensammler wird es sicher noch in vielen Jahrzehnten geben.

In der Philatelie gibt es auch Heute viel Neues zu entdecken. Der Wegfall des Monopols der Post belebt das Sammelgebiet Privatpost. Neue Technik wie Handyporto, Labels oder neue Codierungen bei den Absenderfreistempeln, bringen uns interessante Sammelgebiete. Personalisierte Briefmarken, Umschläge und Postkarten haben einen eigenen Reiz. Was davon Bestand hat, muss die Zukunft zeigen.

Auch die Betrachtung der Heimatgeschichte anhand von postgeschichtlichen oder thematischen Belegen ist eine spannende Variante des Sammelns. Hier ist es besonders zu begrüßen, dass wir Ansichtskarten als neues Element in unsere Palette aufgenommen haben.

Ich hoffe auf viele interessierte Besucher der Ausstellung im Jubiläumsjahr. Dem Briefmarken-Sammler-Verein Marl 1959 e.V. wünsche ich für die Zukunft viel Erfolg.

Werner Müller

Eine gemeinsame Geschichte

Das Jubiläum des Briefmarken Sammlervereins Marl verbinden wir mit der über 1000jährigen Geschichte unserer Stadt Marl, namentlich mit einer alten Marler Familie und ihrer Burg, der Familie von Loe und der Burg Loe. Das soll zum Ausdruck bringen, dass wir uns der Stadt verpflichtet fühlen, was über gleiche Interessen, Städtepartnerschaften, Veranstaltungen, Verantwortung für seine Menschen, auch mit sozialem Engagement, seit Bestehen des Vereins als Aufgabe gesehen wurde. Wir Philatelisten möchten das durch einen Post-Sonderstempel zur Vereinsgründung am 27. November 1959, der die Ansicht der Burg Loe aus dem Jahr 1700 zeigt, dokumentieren.

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Das Gebiet unserer Stadt war schon um 300 v.Chr. von Kelten besiedelt. Später waren es germanische Stämme, die sich hier niederließen. Auch Römer hatten Domizile in unserer Gegend, wie Grabungen um Haltern ergaben. Auch die Varusschlacht, Germanen gegen Römer, sah deren Armeen über unser Gebiet ziehen und schließlich Germanen hier sesshaft werden. Die "Burg" im Ortsteil Sinsen zeugt von der Abwehr gegen Sachsen, die im 6. Jahrhundert einfielen. Es mischten sich Germanen- und Sachsen- Stämme in unserer Gegend, die auf diesem Boden Bauernschaften gründeten.

Das Gebiet Marl wurde erstmals im Jahr 890 in einem Heberegister des Klosters Werden in einer Urkunde als "Meronhlare" genannt. Sprachkundler deuteten den mittelalterlichen Namen als sumpfige Weide oder Weide an einem Teich.

Die Kirche St. Georg in Alt-Marl wurde schon im 11. Jahrhundert erbaut, war Eigenkirche des Gaugrafen Balderich vom Niederrhein. Er übergab sie nach einer Handschrift von 1160 dem Erzbischof Heribert von Köln, der sie der Abtei Deutz übereignete. Mit der Einsetzung eines Geistlichen wurde St. Georg 1228 Pfarrkirche

Im Jahr 1111 wurde von der Familie Loe, der späteren Grafenfamilie von Loe, die Wasserburg Strevelsloe gebaut, die ab 1359 Haus Loe hieß.

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Eigentümer Wessel van Loe überschrieb die Wasserburg 1378 dem Kölner Erzbischof Friedrich III. Dadurch wurde die Familie von Loe, die im heutigen Marler- und Lippegebiet großen Grundbesitz, mehrere Bauernhöfe und einige Mühlen zu eigen hatte, zu denen die heutige Loemühle gehrte, Untertan des Erzbischofs. Die Familie von Loe war 1419-1830 Patronatsherr der Pfarrkirche St. Georg, die danach Freiherr von Twickel auf Haus Lüttinghoff als Patronatsherr übernahm. Unter seinem Patronat wurde St. Georg von 1856-1859 erneuert.

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Die alten Grundmauern des Turms aus dem 12. Jahrhundert blieben als Fundament erhalten. Die Burg Loe und ihre Besitzungen gehörten ab 1705 der Familie von Wiedenbrück, die es 1832 dem Freiherrn von Twickel verkaufte. Ein Jahr später wurde der neue Besitzer Theodor Waldhausen aus Essen, bevor der Besitz 1860 an den Herzog von Arenberg ging. Der ließ die Burg, die wohl in keinem erhaltenswerten Zustand war, sehr bald abreißen.

1936 erfüllte Marl die Bedingungen der "Deutschen Gemeindeverordnung 1935" und erhielt das Recht, sich "Stadt" zu nennen. Freiherr von Lüninck, Oberpräsident der Provinz Westfalen, erteilte Marl dieses Recht am 20. April 1936.

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Der erste Stadtpoststempel der Deutschen Reichspost warb mit damals 37.000 Einwohnern, bedeutendem Kohlebergbau, reichhaltigem Industriegelände und der Lage am Lippe-Seitenkanal. Der Einfluss einer beabsichtigten Ansiedlung der Chemie in Marl warf ihre Schatten voraus.

Hubertus Guschok

Die Geschichte unseres Vereins

Am 27. November 1959 trafen sich interessierte Philatelisten im damaligen Union-Hotel an der Bergstraße in Marl-Drewer und gründeten den Briefmarken Sammler-Verein Marl. Der Verein wurde über den Landesverband der Philatelisten in NRW e.V. Mitglied im Bund Deutscher Philatelisten (BDPh).

Hotel

In Marl bestanden bereits zwei Vereine: Sammler aus der damaligen Chemische Werke Hüls GmbH, eine hochkarätige Philatelisten-Riege mit erstaunlichen Sammlungen in ihrem Repertoire. Eine zweite Gruppe existierte in der Waldsiedlung in Marl-Hamm.


Sammler um den rührigen Wilhelm Tensmann und engagierte Freunde hatten eigene Vorstellungen, wünschten sich einen Verein, der ihren Sammler-Interessen entsprach.

Damals wie heute sprechen viele Gründe dafür, einem Verein für das Sammeln von Briefmarken, Stempeln, Briefen, Münzen und vielem, was es darum gibt, nach Ländern oder Themen, beizutreten.
Das hohe Potenzial für Bildung, Hobby und Gestaltung zu verwirklichen, ist unter gleichgesinnten Sammlern mit Sachverstand eher zu erreichen als ohne Kontakte und unverzichtbare Gespräche.

Grundlagen:

Die Mitgliedschaft im BDPh beinhaltet das monatliche Abonnement der "philatelie", einer hervorragend gestalteten Fachzeitschrift. Der Marler Verein informiert darüber hinaus vierteljährlich im MARLER POSTILLION über Internes und Interessantes aus der Philatelie. Für jedes Mitglied gehört das kostenlose Entleihen von Geräten und Katalogen aus umfangreichem Bestand selbstverständlich dazu.  Der BDPh bietet in der Zeitschrift "philatelie" zudem kostenlose Anzeigen und gibt die von vielen Sammlern gesuchten Jahresgaben aus. Auch interessant ist der über den Marler Verein und die mit ihm verbundenen Händler kostengünstige Kauf oder Tausch von Briefmarken und Belegen.  Seit 1986 legte Arnold Poser, seit 1996 Hans-Jürgen Schäfers auf Tauschtagen umfangreiche Briefmarken- und Belegsammlungen aus Rundsendungen zur Auswahl und kostengünstigem Erwerb den Mitgliedern vor. Der bis vor einigen Jahren als Schatzmeister aktive Paul Gardhoff richtete eine Webseite des BSV ein, die von Mitgliedern und vielen Philatelie-Interessierten gut angenommen wurde. Seit seinem aus gesundheitlichen Gründen bedingte Ausscheiden aus dem Vorstand wurde Jörg Schneider Webmaster. Sein plötzlicher Tod verwaiste unseren Internet-Zugang, für den bald eine Lösung gefunden wird.  Es gibt viele weitere Gründe, alles zu einem seit 1996 gültigen Jahresbeitrag von 30,00 €, der ab 2011 wegen gestiegener Kosten aber wohl auf 33,00 € steigen muss.

"Väter und Nachfahren":

Im Gründungsvorstand war Wilhelm Tensmann erster Vorsitzender, Theo Wiedfeld Schriftführer, Albert Otte Kassierer und für die Beschaffung von Briefmarken-Neuheiten war Willi Preuß zuständig.

Erfahrene und engagierte Philatelisten waren im Laufe des 50jährigen Bestehens des Vereins Vorsitzende:
  • Wilhelm Tensmann von 1959-1983
  • Gerd Rosin von 1984-1988
  • Josef Röhling 1988
  • Gerd Rosin noch einmal von 1989-1991
  • Klaus Kahl von 1992-1998
  • Siegfried Klawuhn von 1998-2001
  • Viktor Sczesny von 2001-2006
  • von 2007 bis 2019 war Klaus Kahl 1.Vorsitzender.

Der heutige Vorstand und seine Aufgaben:

  • Gerd Mentfewitz, Vorsitzender, Repräsentation des Vereins, Leitung der Gremien und Veranstaltungen, Schriftverkehr, Spendenaktionen, Redaktion und Gestaltung des MARLER POSTILLION, Homepage, Mitgliederwerbung
  • Ludger Köhler, 2. Vorsitzender, Repräsentation des Vereins, Leitung der Gremien und Veranstaltungen, Schriftverkehr, Spendenaktionen, Mitgliederwerbung
  • Joachim Enax, Finanzen, Kostenverwaltung, Kontakte
  • Wolfgang Tauz, Archiv, Ehrungen, Jubiläen, Meldung der Mitglieder an den NRW-Landesverband
  • Klaus Kahl, Ehrenmitglied des Vereins, besondere Aufgaben
  • Hubertus Guschok, Ehrenmitglied des Vereins
  • Kurt Barabas, Bibliotheken-Kontakte, Literatur
  • Hans-Jürgen Schäfers, Archiv, MARLER POSTILLION-Versand
  • Viktor Sczesny, Spendenaktionen, Firmenkontakte, Arbeitsgemeinschaft Schule, Ausstellungsleitung, Beratung
Das Arbeitsprogramm wird seit Jahren in monatlichen Vorstandssitzungen erörtert und beschlossen. Einmal im Jahr hält der Vorstand für Grundsatzfragen eine halbtägige Klausurtagung ab.

Der Briefmarken-Sammlerverein Marl hat Münzsammler in ihren Reihen und ist Ansprechpartner für sie. Phila-Gespräche, Berichte im MARLER POSTILLION und regelmäßige Beteiligung von Münzhändlern auf Treffen und Börsen zeugen davon. Für diese Sparte war Jörg Schneider im Vorstand verantwortlich.
Nach seinem unerwarteten Tod ist das Gebiet Münzen nicht unter den Vorstandsaufgaben genannt. Wir werden dafür bald wieder einen Ansprechpartner nennen.

Treffpunkte:

Die Treffpunkte der Tauschtage, die regelmäßig, seit Jahren zweimal im Monat sonntags und donnerstags, gehalten werden, wechselten im Lauf der Jahre:
Von November 1959 bis zum Herbst 1960 trafen sich die Sammlerfreunde im Union-Hotel, danach bis 1962 im Gasthof Westfälischer Bauer, ab 1963 in der Gastwirtschaft Schneider, beide an der Bergstraße. Die Altdeutschen Stuben an der Hülsstraße waren der Gastgeber ab 1972 und ab 1982 das Katholische Jugendheim der Pfarrei St. Josef, während Umbauten als Ausweichquartier das Kolpinghaus an der Karl-Liebknecht-Straße. Das HOT-Haus der offenen Tür Hagenbusch beherbergte die Sammlergruppe ab 1996. Seit 2004 ist Treffpunkt das Hans Katzer-Haus am Lipperweg.

Amtlicher Eintrag:

Ein besonderer Schritt war der am 1.3. 2000 erfolgte Eintrag ins Vereinsregister des Amtsgerichtes Marl. Die dazu nötige Satzung erarbeiteten Siegfried Sawitzki und Dr. Günter Lürken. Grundlage der Satzung waren Bedingungen im Rahmen der Mitgliedschaft im BDPh.
Der BSV wird in der Marler Vereinsdatenbank gelistet. Der Text wird vom Verein ständig aktualisiert und gibt Auskunft über die wichtigsten Daten. Die Vereinsdatei ist im Internet unter https://handelsregisterauszug-online.de/vereinsregister/ort/marl aufzurufen.

Entwicklung des Vereins:

Wie alle Vereine, haben Menschen durch Fernsehen, Computer, Internet vielfältige Ablenkungen und Unterhaltung, können sich kaum zur Mitgliedschaft in Vereinen jeglicher Art entschließen. Das beeinflusst auch die Entwicklung unseres Vereins, deren Mitgliederzahl vor allem durch Überalterung - und da Jugendliche sich weniger binden möchten - seit einigen Jahren rückläufig ist, obwohl auch immer neue Sammler zu uns kommen. Durch Wegzug aus Marl oder Tod wird das aber nicht ausgeglichen.
Wir hatten im Jahr 2001 durch 13 Neumitglieder den höchsten Stand von 107 Mitgliedern; 2008, acht Jahre später, sind es aber nur noch 77 Mitglieder.

Nachwuchsarbeit:

Bemühungen, Interesse am Briefmarkensammeln zu wecken, führten zur Zusammenarbeit mit der Schulleiterin Frau Petra Badners und der Lehrerschaft der Grundschule Sickingmühle zur Arbeitsgemeinschaft "Briefmarke" in den Klassen 3+4.
Am 13. Februar 2004 startete dieses Unternehmen. Als sich zu Beginn des Schuljahres 2007/08 durch Abgang der Viertklässler die Zahl der Schülerinnen und Schüler auf weniger als 6 zu reduzieren drohte, machten die verbleibenden mobil und warben für die Arbeit. Daraus wurden 12 Schülerinnen und Schüler. Neben dem Aufbau eigener Sammlungen, die sich mit den Themen Sport, Olympia, Vögel, Tiere, Schiffe und Blumen beschäftigen, wurde auch die Geschichte der Briefmarke und der Post vermittelt.
Viktor Sczesny, Hubertus Guschok und Egon Schier, in Vertretung Hans-Jürgen Schäfers, Volker Behrens und Kurt Barabas, hielten bisher den Unterricht.
Neben der Arbeit an eigenen Sammlungen wurden Tafeln mit Briefmarkenentwürfen gestaltet, auch eine Karte des Rheins mit Marken der am Fluss liegenden Städte, Bauwerke und Feste. Ein Projekt galt Nordrhein-Westfalen mit Marken von Städten, Bauwerken und Ereignissen. 2008 wurden die 16 Bundesländer Deutschlands mit einer Briefmarken-Auswahl gestaltet. Tafeln wurden an Großtauschtagen anlässlich des Volksparkfestes im Stadtpark in Marl ausgestellt.
Zum Abschluss jedes Jahrgangs wurde die Marler Presse eingeladen, die informativ und umfassend über die Arbeit berichtete.

1998 arbeiteten Eberhard Korge, Siegfried Sawitzki, Siegfried Klawuhn seitens des BSV und Studienrat Bernd Sporkmann für das Gymnasium in einer Arbeitsgemeinschaft "Die Briefmarke" im Gymnasium am Loekamp. Im Programm stand der Besuch des Frachtpostzentrums in Dorsten, woran sich sieben Schüler und fünf Mitglieder des Gymnasiums beteiligten. Außerdem wurde im Internet gesurft.
Die mit Schülern erstellten Arbeiten wurden in einer kleinen Ausstellung gezeigt. Als Anerkennung für die geleistete Arbeit überreichten die Mitglieder des BSV ein Briefalbum und eine Fotoserie.
Nachwuchsarbeit 1Nachwuchsarbeit 2

Öffentlichkeitsarbeit:

Seit 1992 wird der schon erwähnte Vereins-Rundbrief den Mitgliedern regelmäßig mit Geburtstagen unserer Mitglieder, Terminen, aktuellen Mitteilungen aus der Philatelie, Meldung von Neuerscheinungen, Abbildung interessanter regionaler und postgeschichtlicher Belege und vieles andere zugeschickt.
Seit 2006 nennen wir ihn MARLER POSTILLION und gaben ihm ein neues, zeitgemäßes Gesicht.
Bis Ende 2009 werden es insgesamt 88 Rundbrief-Ausgaben sein. In den ersten Jahren unregelmäßig mit vier bis sieben Briefen versandt, wurden es seit 2003 regelmäßig vier Ausgaben pro Jahr.
Von 1992 bis 1999 verfasste Klaus Kahl die Briefe Nr. 1 bis 44, ab 2000 bis 2002 schrieb Dieter Bender die Briefe Nr. 45 bis 60. Ab 2003 setzt Hubertus Guschok die Briefe ab Nr. 61, die 2009 Nr. 88 erreichen werden.
Auch das Vereinslogo wurde neu gestaltet. Dokumentierte es ursprünglich die Verbundenheit zum heimischen Revier, weist es nun auf die weltweiten sammlerischen Aktivitäten der Marler Philatelisten hin.

Literatur des BSV:

Außer der Publikation aktueller Berichte entstand durch Mitglieder des Marler Vereins auch eine bemerkenswerte, in Fachkreisen beachtete Literatur, die ein profundes philatelistisches Wissen dokumentiert:

1988 erschien im Eigenverlag von Klaus Kahl das Buch "Marler Postgeschichte". Vier Jahre intensiver Forschung belegen von der seit 1649 bestehenden Kurbrandenburger ReitposBuch Guschok 1t über Horneburg und Marl nach Dorsten in einer Kurzchronik der Stadt Marl die postalische Versorgung Marls seit 1927 mit Bildern der Marler Postämter und -stellen. In einem weiteren Teil werden Philatelisten besonders interessierende postalische Dokumente, als Rarität der älteste Marler Poststempel von 1845, gezeigt.

1999 legte Klaus Kahl, ebenfalls im Eigenverlag, das Buch "Postämter und Stempel im Wandel der Zeit" auf. Marler Postämter, Poststellen und -agenturen werden für die Zeit 1890-2000 nach Ortsteilen beschrieben. Weitere Kapitel zeigen Briefe und Postkarten von Marler Bürgern aus der Kriegsgefangenschaft, von Arbeitsdienstlagern in Marl, der Ruhrgebietsbesetzung 1923 und Feld- und Lagerpost beider Weltkriege. über 250 Marler Tages- Sonder- und Absender-Freistempel von 1855 bis 2000 wurden abgebildet. Das Buch wurde in Rang 3 Ausstellungen in Soest mit Vermeil, 2001 in Wuppertal mit Silber ausgezeichnet.

2004 erschien das von Hubertus Guschok verfasste Buch "Auf Fahrt mit Passagieren, Fracht und Post - Schifffahrtsgeschichte auf Briefmarken" in größerer Auflage bei der Koehler-Verlagsgesellschaft, Hamburg. Auf 176 Farbtafeln, fast 1.000 Briefmarken, Belegen und Stempeln in Original-Farben wurden unter dem geschichtlichen Umfeld über 750 Handelsschiffe, die seit der Antike bis zum 1. Weltkrieg segelten oder dampften, detailliert beschrieben und dokumentiert. Einleitende Kommentare, umfassendes Verzeichnis nach Geschichtsepochen, mit Schiffsnamen- und Briefmarkenregister ergänzen das Buch neben philatelistischer Dokumentation auch zum Nachschlagewerk.
Das Buch wurde der Presse und einer großen Anzahl interessierter Philatelisten und Schifffahrtsliebhabern vom Verlag und dem Vorstand der Hapag-Lloyd AG im Hause Hapag-Lloyd in Hamburg, zu dem Dr. Andreas Hahn, Leiter des Archivs für Philatelie der Museums-Stiftung Post und Telekommunikation, Bonn, die Würdigung hielt, vorgestellt.
Das Buch erhielt auf zwei Ausstellungen in der Literaturklasse die Bewertung Vermeil: In der Rang 2-Landes-Ausstellung RHEIN-RUHR-POSTA '05 in Leverkusen und auf der nationalen Rang 1-Ausstellung NAPOSTA '09 in Essen.

2007 veröffentlichte Klaus Kahl im Eigenverlag das Buch "Die ära Adenauer auf Stempeln". Alle dem Verfasser bekannte Sonder-, Ersttags-, Werbe-, Privat-, Maschinen- und Absenderfreistempel der Bundesrepublik, aus Berlin-West und der DDR, einschließlich DDR Propagandastempel des Postkrieges DDR-West-Berlin 1950-1956, werden mit über 180 Stempeln dokumentiert. Daneben werden Bilder aus Röhndorf, seiner Rosen, Unterschriften und Porträts gezeigt. Das Buch bekam auf der RHEIN-RUHR-POSTA '07 im Rang 2 den Wert Silberbronze, auf der LIPSIA '07 im Rang 1 Bronze, auf der SIEPOSTA '09 im Rang 3 Bronze. Das Exponat zum Thema erhielt hier Silber.

Der Schwaneberger Verlag wird im Dezember 2009 in Zusammenarbeit mit der BDPh-Arbeitsgemeinschaft NAVICULA den Michel-Motivkatalog "Schiffe" auflegen. Hubertus Guschok, Redakteur der NAVICULA-Enzyklopädie, schrieb für diesen Michelkatalog die Daten des Teils Amerika, dem Michel die Bilddateien zuordnet.

Buch Guschok 1Buch Guschok 2

Soziales Engagement:

Die eingangs angesprochene Zusammenarbeit mit unserer Stadt und damit verbundene Verantwortung findet sich in zahlreichen Aktionen des Vereins:
1998 ergab sich während eines Offener Sammlertreffens in der Marler "Glück Auf-Schule" mit einer spontanen Sammelaktion ein willkommener Betrag und im Jahr 2000 durch Verkauf von über 80 kg Briefmarken eine Spende für die "Hospizbewegung Haltern".

Eine gleiche Aktion wurde 2001 unter der Schirmherrschaft der Bürgermeisterin Uta Heinrich veranstaltet, die der "Marler Tafel" einen Scheck übergab. Aus dem Mitgliedsvermögen wurde der "Marler Tafel" 2008 eine ansehnliche Summe gespendet. In der Jahreshauptversammlung im Januar 2009 stimmten die Mitglieder dann für eine ständige Mitgliedschaft im "Verein der Marler Tafel e.V.".

Für Geschädigte der Jahrhundertflut in den östlichen Bundesländern im Jahr 2002 wurden während eines Offener Sammlertreffens spontan € 175,00 gesammelt, die notleidenden Familien unserer Partnerstadt Bitterfeld übergeben wurden.

Nach der furchtbaren Tsunami-Katastrophe 2004 in Asien schloss sich der BSV einem Vorschlag aus der Pfarrgemeinde St. Michael-Marl an, an der sich auch die Stadt Marl beteiligte, und spendete aus einer spontanen Sammelaktion während der Jahreshauptversammlung 2005 den Betrag von € 304,00 über die Partnerschaft "Zukunft für Kottar" für die Flutopfer einer Gemeinde in Südindien.

Der Erls der gemeinsamen Mittagessen nach der Jahreshauptversammlung 2007 und 2008 wurde dem "Marler Hospizverein e.V." gespendet.

2003 und 2006 wurde aus dem Vereinsvermögen und Briefmarken-Verkäufen der "Kinderhilfe Tschernobyl-Marl e.V." eine Spende überwiesen, da dringend Finanzmittel für Transporte von Hilfsgütern und für vorteilhaften Einkauf in Russland benötigt wurden.

Ehrungen und Auszeichnungen:

Im Lauf der Jahre gab es von und für Mitglieder des BSV zahlreiche Ehrungen:

Die Ehrenplakette des BSV erhielten:
  • Lothar Hentschel am 19. Februar 1995
  • Jean Lepine, Creil am 5. März 1995
  • Victor Stancherie, Creil am 5. März 1995
  • Arno Poser am 19. Januar 1997
  • Franz Petsch am 13. Januar 1998
  • Heinz Poprawe am 26. November 1999
  • Gerhard Rosin am 20. Januar 2002
  • Manfred Arend im Januar 2004
Die BDPh-Urkunde in Bronze für "Verdienste um Forschung und Philatelie" erhielt:
  • Hubertus Guschok im Juni 2002
Die BDPh-Urkunde in Silber für "Verdienste um den BDPh und die Philatelie" erhielt:
  • Klaus Kahl im April 2004
Die BDPh-Urkunde in Bronze für "Verdienste um den BDPh und die Philatelie" erhielten:
  • Gerhard Rosin im Oktober 1991
  • Klaus Kahl im September 1998
  • Siegfried Klawuhn im Oktober 2000
  • Victor Sczesny im Oktober 2003
  • Paul Gardhoff, Wolfgang Tauz,
  • Hans Jürgen Schäfers im April 2004
  • Volker Behrens, Hubertus Guschok,
  • Dr. Juergen Krueger im April 2008

Der BSV beteiligte sich im Jahr 2000 an der vom NRW-Landesverband des BDPh angeregten Aktion "Kundenfreundliche Poststelle", die sach- und wunschgerechten Umgang mit Kunden bewertete. Von sechs Poststellen Marls bekamen drei Stellen exakt die gleiche Anzahl von 59 Stimmen der BSV-Mitglieder und erhielten eine Ehrenurkunde: Der "Postshop Heisterhagen" in Hüls, die Postagentur im Marler Stern und die Postagentur Marl 1 an der Barkhausstraße in Alt-Marl.

Facharbeit:

Fachgespräche fanden anlässlich der „Stammtische“ bis 1997 einmal monatlich statt. Seit November 1997 nannten wir sie "Phila-Gespräche". Eine Auswahl:

  • 1997: "Stempel, Postscheine aus den Postbereichen Alt-Deutschlands": Viktor Sczesny
  • 1998: "Der Islam in der Philatelie": Siegfried Klawuhn
  • 1998: "Geschichte der Post in Marl": Klaus Kahl
  • 1998: "Radio und Philatelie": Dr. Gerhard Schreier
  • 1998: "Sammlungsschutz beim Erwerb von Briefmarken": Dr. Gerlach
  • 1999: "Die Feldpost in Sarajewo": Holger Broska
  • 2000: "Schiffspost": Hubertus Guschok
  • 2000: "Flugzeugtypen auf Briefmarken": Dr. Juergen Krueger
  • 2002: "Bewertung von Sammlungen": Dirk Fratzer 
  • 2002: "Berliner Notopfer": Eberhard Korge
  • 2003: "Wie gestalte ich eine thematische Sammlung?": Hubertus Guschok/Dr. Juergen Krueger
  • 2003: "Die Faeroer": Franz Petsch
  • 2004: "Postbelege aus der Wendezeit": Dr. Juergen Krueger
  • 2004: "Einrahmen-Exponate": Hans Dieter Lehr
  • 2004: "Lufthansa-Erstflugbelege": Hubertus Guschok
  • 2005: "Litauen": Norbert Wünstel
  • 2007: "Der Siegeszug des Euro": Ortwin Swiderski
  • 2007: "Antike Münzen": Wolfgang Hünemeyer

Ausstellungen:

Von den vielen in den letzten 50 Jahren mitgestalteten Ausstellungen in Marl, in der Bundesrepublik und in Europa, bei denen es sich um Werbeschauen und offizielle Veranstaltungen handelte, nennen wir einige:

  • 1979: Im Bürgerforum im "Marler Stern": Ausstellung zum 20jährigen Jubiläum des BSV mit 11 Ausstellern aus Creil und 10 aus Marl.
  • 1980: Bei den Dülmener Briefmarkenfreunden: "Seenot-Rettung", Gerhard Rosin
  • 1980: Briefmarkenausstellung im Hause Karstadt,  Marl: "Marler Vereine stellen sich vor"
  • 1983: BAYMO Würzburg "Pfadfinder", Klaus Kahl
  • 1984: Hewebria Herten "Pfadfinder", Klaus Kahl
  • 1989: BILATERALE '89 Linz/sterreich "Pfadfinder", Klaus Kahl
  • 1990: Ausstellung mit französischen Sammlerfreunden aus Creil in der Commerzbank.
  • 1991: Briefmarken-Sammlerfreunde Recklinghausen: "Marl, die aufstrebende Stadt zwischen Münsterland und Ruhrgebiet", Klaus Kahl und "Marl - 50 Jahre HüLS AG", Gerhard Rosin
  • 1992: BSV-Ausstellung in der Marler Musikschule an der Ophoffstraße: "Philatelie, Partnerschaft und Hobby"
  • 1994: "Jubiläum und Philatelie - 345 Jahre Kurbrandenburgische Reitpost in Marl", "36 Jahre Philatelie in Marl", 5. Marler Sonderstempel
  • 1995: Pendle: BSV-Marl mit: "Russland", Viktor Sczesny und "Heimat Marl", Klaus Kahl
  • 1995: Creil "20 Jahre Partnerschaft Marl-Creil-Pendle" BSV-Marl: "Feuerwehr" Paul Gardhoff (Silber); "John F. Kennedy" Wolfgang Tauz (Bronze), "Ballonpost" Lothar Hentschel (Bronze) "Marl, die aufstrebende Stadt" Klaus Kahl (Bronze)
  • 1996: BSV in der BfG Marl und in der Overbergschule, Marl: "60 Jahre Stadt Marl"
  • 1997: Volksbank Marler Stern: Ansichtskarten "Marl in alten Ansichten", Wolfgang Tauz
  • 1998: Infozentrum Marler Stern: "Der Drahtesel, ein altes Fortbewegungsmittel", Klaus Kahl  7. Marler Fahrradtag - 8. Marler  Sonderstempel
  • 1999: 775. Stadtjubiläum von Bitterfeld mit mehreren Sammlungen des BSV
  • 2000: Jubiläums-Briefmarkenausstellung zum 25. Jubiläum der Partnerschaft Creil-Marl
  • 2000: Im Finanzamt Marl - Jubiläumsausstellung "MABRIA". 40 Jahre Philatelie in Marl mit 26 Exponaten des BSV
Mabria
  • 2001: EUROPA-Ausstellung in Creil: "Französische Flugzeuge auf Briefmarken", Dr. Juergen Krueger
  • 2003: 10 Jahre Guido Heiland-Bad: Ansichtskarten "Marl in alten Bildern", Wolfgang Tauz
  • 2005: RHEIN-RUHR-POSTA '05 in Leverkusen, Literaturklasse "Auf Fahrt mit Passagieren, Fracht und Post", Hubertus Guschok
  • 2007: RHEIN-RUHR-POSTA '07 in Castrop Rauxel, Literaturklasse "Die ära Adenauer", Klaus Kahl
  • 2008: BDPh-Ausstellung München "Adenauer", Klaus Kahl
  • 2009: NAPOSTA '09 in Essen, Literaturklasse "Auf Fahrt mit Passagieren, Fracht und Post", Hubertus Guschok
  • 2009: NAPOSTA '09 Essen, Exponat in Sonderschau 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland "Adenauer, deutscher Staatsmann von europäischem Rang", Klaus Kahl.
  • 2009: SIEPOSTA '09 in Siegburg, Buch und Sammlung "Die ära Adenauer auf Stempeln", Klaus Kahl

Großtauschtage und Börsen:

Tauschtag 1990Der 1. Großtauschtag wurde 1990 mit Freunden aus Creil im Medaillon veranstaltet. Seit 1991 fanden die Großtauschtage stets in Verbindung mit dem Volksparkfest statt. 1992 war Sammlerfreund und Bürgermeister Lothar Hentschel der Schirmherr.

1995 wurde das „Café Zacke“ von Manfred Arend gegründet. Seitdem wurde dieses, von Sammlerfrauen vorbildlich und engagiert betreute Café, in der Overbergschule zu einem beliebten, festen Bestandteil der Veranstaltungen.

1996 veranstaltete der BSV am Großtauschtag eine Sonderschau zum Thema "60 Jahre Stadt Marl" in 60 Rahmen. Es gehört zur Tradition, dass Mitglieder des BSV einen oder mehrere Rahmen ausstellen.

Bis 2008 fanden 22 Großtauschtage statt.

Während der Volksparkfeste wurden mehrfach Statements über den BSV live bei Radio FIV bzw. Hitradio VEST gegeben.
Eine weitere philatelistische Aktivität wurden die inzwischen tradionellen Börsen in der oberen Ladenstraße des Marler Stern. An diesen Börsen nehmen regelmäßig Händler aus dem weiteren Umfeld des Kreises Recklinghausen teil.

1999 gab es die erste Börse im Marler Stern. Aus Anlass des 25jährigen Jubiläums des Marler Einkaufszentrums wurde der 11. Marler Sonderstempel aufgelegt. Das „Briefmarken-Team" der Bundespost war dazu anwesend.

Im März 2000 startete die 2. Börse. Hierzu konnten Besucher aus sechs Städten der näheren Umgebung begrüßt werden. Händler und Sammler boten Briefmarken, Stempel, Briefe, Post- und Ansichtskarten an. Viele Besucher ließen mitgebrachte Sammlungen schätzen.

Die Presse nahm regelmäßig Notiz von diesen Veranstaltungen.

2009 fanden am 14. März die 18. und am 14. November die 19. Börse statt. An Großtauschtagen und Börsen hatten Besucher die Möglichkeit, Erinnerungs-Briefumschläge zu verschiedenen Anlässen zu erwerben. Die Motive stammten z.B. aus der Marler Industrie oder von wichtigen Gebäuden der Stadt.

Bildung und Ausbildung:

Philatelistischer FührerscheinIm Sommer 2007 wurde den Vereinsmitgliedern der Philatelistische Führerschein ermöglicht. Sammeln von Briefmarken verlangt nicht nur Pinzette, Album und Katalog, auch Kenntnisse von Echtheit, Erhaltung, Farbbestimmung, Druck- und Trennungsarten, Gummierung oder Zähnung.

Ludwig Gröning, Klaus Kahl, Wolfgang Katzer, Dr. Juergen Krueger, Rudolf Kwiatkowski, Gerhard Rosin, Hans-Jürgen Schäfers, Jörg Schneider, Franz Petsch und Siegfried Wegner nahmen das Angebot des im letzten Jahr verstorbenen Sammlerfreundes Helmut Oppitz an. Die übergabe der "Führerscheine" erfolgte während des Großtauschtages 2008 in der Overbergschule am Volkspark in Alt-Marl.

Die philatelistische Ausbildung geht mit dem Diplom der Philatelistischen Akademie Bayern e.V. noch einen bedeutenden Schritt weiter. Wir sind stolz darauf, dass einige Vereinsmitglieder dieses Diplom, das im Fernkurs innerhalb 1½ Jahren und einer schriftlich-mündlichen Prüfung am Standort Hammelburg in Unterfranken erarbeitet wurde, erwarben. Diese Diplom-Philatelisten unseres Vereins erhielten die Urkunde der Philatelistischen Akademie Bayern: Viktor Sczesny 1997, Detlef Arend 1998 und Klemens-August Mahlkemper 2008.




Markenheftchen und Sonderdrucksachen:

Markenheft VereinsgründungSeit einigen Jahren legt der BSV anlässlich besonderer Marler Ereignisse, z.B. Städtepartnerschafts-Jubiläen, Volksparkfeste und Großtauschtage eigengestaltete Markenheftchen - z.T. mit Firmenwerbung - auf. Das Heftchen enthält immer aktuelle Sondermarken. An den Jahreshauptversammlungen erhielt jeder Teilnehmer ein Exemplar. Das 17. und zum 50jährigen Jubiläum des BSV ausgegebene Markenheftchen - Jahresgabe 2008 - zeigt die Gründungsmitglieder H. Windszus, K. Schenke, H. Siebeneicher und das Gründungslokal Union-Hotel in Marl Drewer. In unregelmäßigen Abständen gab der BSV seit 1992 Sonderdrucksachen zu Anlässen stadt- und posthistorischer Ereignisse aus. Es sind Briefumschläge mit Darstellungen aus der Stadtgeschichte oder Werken bekannter Künstler. Bisher sind es 130 Stück, die teilweise mit Sonderstempeln abgeschlagen wurden.

Der gesellschaftliche Teil:

Neben fachlichen Vereinsaktivitäten, kamen gesellschaftliche Veranstaltungen nicht zu kurz. Es gab gemeinsame Fahrten, z.B. 1963 nach Mondorf in Luxemburg, 1972 zur Briefmarken-Weltausstellung nach Brüssel, 1995 zum Frachtpostzentrum nach Dorsten, 1999 zur Briefmarken-Weltausstellung nach Nürnberg und 2004 zur Präsentation des Buches "Auf Fahrt mit Passagieren, Fracht und Post" durch die Koehler-Verlagsgesellschaft im Hause Hapag-Lloyd in Hamburg.
Grillabende im Sommer, Jahresabschlussessen zum Jahresende, Teilnahme am Marler Besentag im Frühjahr und Besuche in Marls Partnerstädten ergänzen das Programm.

Ereignisse im Jubiläumsjahr:

Auftakt unseres Vereinsjubiläums war die Beteiligung an den Jubiläen "110 Jahre Auguste Victoria" und "100 Jahre Grubenwehr", zu denen wir am 9. und 10. Mai 2009 die "3. Marler Schachtpost" auf Schacht 3/7 an der Carl Duisberg-Straße in Marl einrichteten. Bürgermeisterin Uta Heinrich eröffnete in der Lichthalle die Schachtpost und eine BSV-Ausstellung. Die Schachtpost hat Geschichte: In der Zeit zwischen 1920 und 1931 fand die älteste Untertagebeförderung von Postsendungen in der Tschechoslowakei statt. Das Erlebnisteam "Briefmarke" der Deutschen Post war mit einem eigens für die beiden Schachtjubiläen ausgegebenen Sonderstempel neben umfangreichen philatelistischen Angeboten mit dabei. Der Sonderstempel trägt als Symbole den Förderturm des Schachtes 8 der Zeche Auguste Victoria und das Emblem der Grubenwehr. Zwei vom Briefmarken-Sammlerverein Marl ausgegebene Sonderbriefumschläge zeigen neben dem Post-Sonderstempel ein für die 3. Marler Schachtpost entworfenes Cachet mit dem Text "3. Marler Schachtpost - befördert in 1100 m Teufe" und dem Förderturm des Schachtes 8 der Zeche Auguste Victoria.
3. SchachtpostStempel AV

Das Unter-Tage-Postamt in 1100 m Tiefe bedienten unsere Vorstandsmitglieder (Bild unten v.l.) Wolfgang Tauz, Klaus Kahl, Volker Behrens und Kurt Barabas. Sie hatten zur Bewältigung der reichen Nachfrage nach den beiden Belegen alle Hände voll zu tun.

Post untertage

Nachstehender Sonderumschlag trägt als Schmuck-Zudruck das Bild der Kaiserin Auguste Viktoria, der zweite Umschlag den Förderturm des Schachtes 8.

Sonderumschlag

Ausstellungsleiter Viktor Sczesny und sein Team organisierten anlässlich dieser Jubiläen eine Ausstellung in der Eingangshalle des Schachtes mit nachstehenden Exponaten, die sehr gut aufgenommen wurden und Lob erhielten:
  1. Vorstellung des BSV Marl
  2. Exponat-Tafeln der Schul-Arbeitsgemeinschaft "Briefmarke"
  3. Vorstellung des NRW-Landesjugendrings
  4. Wolfgang Tauz: "Zechen in Marl"
  5. Viktor Sczesny: "Notgeld"
  6. Ewald Zmarsly: "Schätze der Erde"
  7. Gerhard Rosin: "50 Jahre Chemische Werke Hüls"
  8. Rudolf Kwiatkowsky: "Das Brandenburger Tor"
  9. Rudolf Kwiatkowsky: "Bergbau International"
  10. Klaus Kahl: "Marl - Die aufstrebende Stadt"
  11. Volker Behrens: "Portogerecht frankierte Ersttagsbelege"
(Hubertus Guschok - Dr. Juergen Krueger)

MARLER POSTILLION

PostreiterTag der BriefmarkeIm Jahre 2006 gaben wir dem Vereins-Rundbrief ein neues Gesicht. Auf der Klausurtagung im Februar wurde der Rundbrief nach Mitgliederumfrage in MARLER POSTILLION umbenannt.
Das mit gutem Grund: Sucht man in postgeschichtlichen Texten nach Postillion, wird der "Gespannführer" als Postillion bezeichnet. Er war also Gespannführer eines Pferdefuhrwerks, das im Postbetrieb eingesetzt wurde, trug eine Uniform und blies das Posthorn. Damit war er berechtigt, Postsendungen anzunehmen und hatte Vorrang beim Benutzen der Verkehrswege, Fähren und Brücken.
Der Postillion wurde vom Posthalter eingestellt, der ihn auch bezahlte. Die Postverwaltungen hatten jedoch Vetorecht, stellten auch die Postuniform. Vor der Einführung der französischen Bezeichnung postillon oder postilion nannte man den Gespannführer Postknecht oder Postreiter. Postreiter hießen auch einzeln reitende Postillione. Das französische postillon stammt vom italienischen postiglione.
Umgangssprachlich bezeichnete man früher einen Postillion auch als Schwager, z.B. im Lied des thüringischen Dichters Rudolf Baumbach "Hoch auf dem gelben Wagen, sitz ich beim Schwager vorn...". Diese Bezeichnung ist eine Verballhornung des Wortes chevalier (Reiter ).
Von der Eigenschaft des Postillions als Botschaftsüberbringer ist auch die Bezeichnung "postillon d´amour" (Liebesbote) abgeleitet und meint damit einen Beförderer von mündlichen oder schriftlichen Nachrichten zwischen Verliebten.
So wird der neue Name unserer Mitteilungen gleichsam der "Gespannführer" für uns Marler Philatelisten, die die aktuellen Nachrichten stets mit großem Interesse aufnehmen.
Vielleicht ermuntert das unsere Mitglieder, selbst einmal zur Feder zu greifen und aus ihrem Fundus interessante Beiträge zu veröffentlichen. Das ergäbe mit Sicherheit Anregungen für Autoren und Leser. Die Redaktion würde sich auf diese Weise freuen, philatelistisches Wissen der Mitglieder zum Wohle aller zu nutzen.
Silbergroschenmarke2 Silbergroschen-Marke Preußens mit dem Bild des Preußen-Königs Friedrich Wilhelm IV., der von 1840-1858 regierte, aus der ersten Markenserie Preußens mit diesem Motiv, gültig vom 15.11.1850 bis 1857 während der Blütezeit der Postillion-Post. Der sehr seltene Vierring-Stempel Nr. 905 wurde Marl zugeordnet und hier verwendet.

(Dr. Juergen Krueger)


Kayserliche Reichspost 1764-1778

Im Jahre 1764 begann die Thurn und Taxissche Reichspost, die durch den siebenjährigen Krieg zerrüttete Postlinie Münster-Pempelfort bzw. Düsseldorf wieder in geordnete Verhältnisse zu bringen. Der Thurn und Taxissche Postkommissar Horadam stellte fest, dass auf der Strecke Dülmen-Düsseldorf über Ostendorf-Dorsten-Marl-Bottrop nur ein Postillion der Kaiserlichen Reichsposthalterei Dülmen geritten war, dies nach zweimaligem Pferdewechsel im Haus Ostendorf und Bottrop. Hinzu kamen gelegentliche Verzögerungen, entstanden durch Auseinandersetzungen mit dem Magistrat der Stadt Dorsten bezüglich des nächtlichen Passierens der Lippe Brücke in Dorsten. 1764 wurde der Verbesserungsvorschlag von Horadam des Reichs-Erb-General Postmeisters Fürst von Thurn und Taxis aufgegriffen und die Strecke der Reitpost von Münster nach Essen, Düsseldorf, Elberfeld über Marl verlegt. Da nur in Essen eine Reichsposthalterei etabliert war, wurde auf diesem Postkurs auch in Marl in der Gaststätte, dem späteren Lindenhof, eine Reichsposthalterei eingerichtet. Nachforschungen ergaben, dass diese Reichsposthalterei nicht, wie im Marler Postgeschichtsbuch erwähnt, im Hause Dümmermann, dem heutigen Besitz des Dachdeckermeisters Karl Brauer, gewesen sein konnte. Briefe von und nach Dorsten wurden nur mit einer Fußbotenverbindung beförder.
Dem Poststationskatalog von Münzberg ist zu entnehmen, dass bereits 1765 in Marl eine Kaiserliche Reichspostanstalt eingerichtet war.
Das überqueren der Lippe mit einer Fähre in Ostendorf führte bei Hochwasser oder im Winter oft zu erheblichen Verspätungen. Aufgrund dieser Tatsache schlug der Vestische Statthalter Clemens August Graf von Merveldt am 14.Mai 1777 der Kayserlichen Reichspost vor, den Reitkurs wieder über Dorsten zu verlegen. Der Vorschlag wurde auch vom Kurfürsten von Köln mit Schreiben vom 20.Mai 1777 unterstützt. Die Reichspost machte eine änderung davon abhängig, dass der Magistrat von Dorsten den kaiserlichen Postillion ungehindert Brücke und Tor passieren lässt. Nach einem Gespräch zwischen dem Statthalter des Kurfürsten am 20. Oktober 1777 mit der kaiserlichen Ober-Post-Direktion von Berlin und einem erneuten Antrag erklärte sich die Reichspost nun einverstanden.
Die Reichsposthalterei wurde im Jahre 1778 nach vierzehn Jahren wieder nach Dorsten verlegt.
LindenhofEiner Urkunde aus dem Jahre 1773, noch in Faksimile erhalten, ist zu entnehmen, dass der Gastwirt Johan Wilhelm Ader am 10. April des Jahres auf das Amt des Posthalters verpflichtet wurde. Der damals für Marl zuständige kaiserliche Oberpostdirektor von Lilien Maysek erhob allerdings Bedenken gegen Ader "als einen verschuldeten Mann". Darum wurde ihm das Ernennungsdekret vorerst nicht ausgehändigt.
Nachforschungen über die Besitzverhältnisse der Wirtschaft, die ein Herr Ader besaß, ergaben, dass Johan Wilhelm Ader ein Sohn des Josef Ader war. Dieser besaß den "Musterhof", den heutigen Lindenhof. Ein genaues Datum, wann das Haus erbaut wurde, konnte nicht festgestellt werden. Josef Ader hatte den Hof von Pastor Engelbert Humperdink, ein Vorfahr des Komponisten Engelbert Humperdink, erworben. Eintragungen der Denkmalliste zufolge wurde dem Josef Ader 1732 die Schankerlaubnis erteilt. Später wurde der Lindenhof durch Erbschaft an die Familie Freyhoff, den Vorfahren der heutigen Besitzerin Elisabeth Bußmann übergeben. Die Reichsposthalterei in Marl bestand 14 Jahre bis 1778. Danach wurde sie von Marl nach Dorsten verlegt.

(Klaus Kahl)

Verpflichtungsurkunde des Posthalters Johan Wilhelm Ader

Ich Johan Wilhelm Ader der Kayserlichen Reichs Posthaltung zu Marle gegenwärtiger Posthalter gelobe und schwre zu GOTT hierdurch, dass dem Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Carl Anselm, des Heil. Röm. Reichs Fürsten von Thurn und Taxis, Grafen zu Valfafina, Freyherrn zu Impden, Herrn der Reichs-Herrschaft Eglingen und Osterhofen, auch der Herrschaften Dischingen, Demmingen, Balmertshofen, Wolfertem, Roßum und Meüsseghem der souveränen Provinz Hennegau Erbmaschalln, des königl. Polnischen weißen Adlers und St. Huberti Ordens-Ritter, Erb-General-Obrist Postmeister im Heil. Röm.. Reich, Burgund und denen Niederlanden.
Meinen jetzmaligen gnädigsten Herrn Ich fordersamst treu, gehorsam und gewärtig seyn, Dero frommen und Nutzen bey aufhabender meiner Bedienung jetzt und allezeit, nach Besten meinem Vermögen, suchen und befördern, Schaden und Nachtheil dahingegen zu allen Zeiten so fort warnen und abwenden helfen, denen bereits ergangenen und annoch ergehenden Verordnungen gehorsamst schuldige Folge leisten, und alles also, wie die letzt abgelebten meines gnädigsten Herrn Hochfürstl. Durchlaucht geleistet-theuere Pflichten mich allerdings verbinden, und wohin Eingangs Höchstgedacht Sr. Hochfürstl. Durchlaucht mich immittelst angewiesen haben, treulichen thun und verrichten solle und wolle:
Als wahr mir GOTT helfe, und
alle seine Heiligen.

Urkundlich meiner eigenhändigen Unterschrift und angedruckten Petschaft.
Signatum zu Marle den 10. April 1773
Johan Wilhelm Ader
Posthalter zu Marle vestes Recklinghen

Notgeld der Chemische Werke Hüls GmbH 1947/1948

Nach dem 2. Weltkrieg stellte die Münzstätte des Deutschen Reiches die Prägung von Kleingeld vorerst ein. Um die Not von fehlendem Kleingeld zu überbrücken, gaben Länder, Kreise, Städte und Firmen Ersatz-Wertzeichen aus. In der Regel waren das kleinformatige, einfache Geldscheine ohne Wasserzeichen und Bilder.
Entsprechende allgemeine Bestimmungen besagten, dass keine Genehmigungen zur Ausgabe von Notgeld erforderlich waren. Schon 1946 wurde durch fehlendes Kleingeld im Gebiet Marl das Geschäftsleben und der Öffentliche Nahverkehr stark beeinträchtigt. Deshalb gaben Geschäftsleute handgeschriebene Gutscheine aus.
Die Chemischen Werke Hüls gaben Gutscheine im Wert von 0,05, 0,10, 0,50 und 1,00 RM aus. Diese Scheine, gedruckt auf Wasserzeichenpapier, trugen das Datum Juli 1947 (vermutlich das Datum des Druckauftrags). Gedruckt wurden sie wahrscheinlich in der Hausdruckerei des Werkes. Sie enthielten zwei verschiedene Kontrollziffern. Unterschrieben waren sie vom damaligen Vorstandsmitglied Walter Husung. Nachdem Notgeldscheine außerhalb des Werkes auftauchten, was nicht erlaubt war, teilte die Hauptkasse des Werkes auf Anfrage der Reichsbankstelle Gelsenkirchen die Anzahl der gedruckten Wertscheine mit. Danach wurden 10.000 Gutscheine zu 1,00 RM gedruckt, davon 5.000 ausgegeben, 5.000 zu 0,50 RM gedruckt, 1.750 ausgegeben. 3.000 zu RM 0,10 gedruckt, 2.400 ausgegeben, 500 zu RM 0,05 gedruckt, 425 ausgegeben.
Für den internen Werksverkehr waren Gutscheine erlaubt, nicht aber für den allgemeinen Umgang. Da dies nicht eingehalten wurde und das Notgeld auch draußen im Umlauf war, wurde der Wiedereinzug der Gutscheine veranlasst. Als erstes wurden die 1,00 RM nicht mehr ausgegeben. Zudem konnte die Reichsbank Recklinghausen inzwischen wieder genügend Banknoten in den oben erwähnten Währungen liefern. Am 14. Mai 1948 wurden die CWH-Gutscheine über 0,10 RM, am 15. Juli über 0,15 RM nicht mehr gedruckt. Der Restbestand der Gutscheine wurde am 2. Januar 1953 verbrannt.

(Klaus Kahl)

Lagergeld im Ausländer-Einsatz bei den Chemischen Werken Hüls während des zweiten Weltkrieges:

LagergeldBis auf Ausnahmen wurden Ausländer bei den Chemischen Werken Hüls als un- bzw. angelernte Arbeiter eingesetzt. Löhne für Arbeiter, die über ausländische Leiharbeiterfirmen nach Hüls kamen, zahlte das Werk direkt an die Firmen, die für das Bereitstellen der Arbeitskräfte einen Zuschlag von 50, später 45% auf die Tariflöhne ohne Zuschlag erhielten. Ab Sommer 1942 beschäftigten die Chemischen Werke Hüls auch russische Kriegsgefangene aus dem Kriegsgefangenen-Stammlager VI/D Dortmund. Ein Dokument über Entlohnung sowjetischer Kriegsgefangener sagt, dass die Auszahlung des Nettolohnes von 20 Lagerpfennig an sowjetische Kriegsgefangene eine freiwillige Zuwendung an das Mannschafts-Stammlager ist, auf die der Einzelne keinen Anspruch erheben kann.

Auszug aus dem Merkblatt für die Behandlung von Kriegsgefangenen beim Arbeitseinsatz im Wehrkreis VI:
(Münster, den 1.6.1940) Arbeitsentgelt für den Kriegsgefangenen ist vom Unternehmer (Vertragspartner) mit dem Stammlager abzurechnen und keinesfalls dem Kriegsgefangenen auszuhändigen. Der Kriegsgefangene erhält den ihm zustehenden Lohn vom Stammlager durch Gutschrift bzw. durch Lagergeld.

(Viktor Sczesny)

Quellenangaben:

Abbildung 1. Umschlagseite: Archiv H. Madynski, Marl

Text "Eine gemeinsame Geschichte": nach Daten wikipedia

Abbildung Lageskizzen Haus Loe - Archiv H. Madynski, Marl

aus: Frühgeschichte bis 1914, Auflage 1993

Abbildung Signatur des Patronatsherren v. Twickel:

Archiv Wolfgang Tauz, Marl

Abbildung Pressebericht Vereinsgründung: Marler Zeitung

Abbildung Plakette Deutsche Einheit: Stadtarchiv Marl

Text "Kayserliche Reichspost 1764-1778":
nach diverser einschlägiger Literatur

Abbildung Lindenhof: Stadtarchiv MarlText "Notgeld CWH": nach Walter Haberstroh, Düsseldorf

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