Berliner Luftbrücke
Helmut Zimmermann stellt zwei besondere Belege aus seiner Sammlung
"Die Geschichte der Bundesrepublik" vor
Der Brief links zeigt Block 1 zur Exportmesse Hannover 1949, herausgegeben vor der
Gründung der Bundesrepublik Deutschland von der Deutschen Post der Britischen
und Amerikanischen Bizone, in der laufenden Reihe der Blocks der Bundesrepublik
eingereiht. Trotz der Ausgabe von 1 Million Blocks heute gefragt und wertvoll.
Der Brief ist frankiert mit der 2-Pfennig-"Notopfer Berlin"-Marke die als Beitrag für die
Kosten der Blockade und der Zuschüsse für Westberlin ab 10.01.1949 bis Ende Mai 1949
und ab 01.01.1950 bis zum 31.03.1956 für Postsendungen der Bundesrepublik als
Zwangszuschlagmarke vorgeschrieben war.
Die Flugpost-Karte von Berlin nach Oberlauda im Main-Tauber-Kreis (rechts), als
Drucksache mit 6 Pfg. frankiert und entwertet mit Sonderstempel "Luftbrücke Berlin",
würdigt die zeitgeschichtliche Luftbrücke, die nach der Sowjet-Blockade Westberlins
vom US-amerikanischen Militärgouverneur Lucius D. Clay am 20. Juni 1948 zur
Versorgung der Berliner Bevölkerung in kurzer Zeit eingerichtet wurde.
2,1 Millionen Berliner Bürger wurden durch Flugzeuge, die liebevoll "Rosinenbomber"
genannt wurden, mit Nahrungsmitteln und lebenswichtigen Dingen versorgt.
PHILA-Gespräch
Bericht über unser Thema Fiskalmarken
Am 13. Juni referierte Joachim Enax im Rahmen des 83. PHILA-Gesprächs über das
sehr seltene Sammelgebiet der Fiskalmarken, auch Steuermarken genannt. Das
Sammelgebiet, ein Randgebiet der Philatelie, war besonders im Raum des Habsburger
Reiches, der österreichisch-ungarischen Monarchie, zu Hause. Diese z.B. von Kommunen
und Behörden aufgelegten Wertmarken wurden dem Bürger in Rechnung gestellt, auf
das geforderte Dokument geklebt, entwertet. Damit war die Leistung des Emittenten
amtlich beglaubigt. Diese Marken gab es in vielfachen Wertstufen. Die Gestaltung
erfolgte in verschiedensten Qualitäten. Sie stellten sich sowohl in schlichter Form, als
auch bis zu künstlerischen "Erzeugnissen" dar, je nach Belieben der ausgebenden
Dienststellen. Diese im Volksmund genannten "Stempelmarken" wurden für viele
behördliche, meist kleine Dienstleistungen, erforderlich. Die Kundschaft hatte diese
Einrichtung zu anzuerkennen.
Es ergab sich, dass diese Fiskalmarken Sammelgebiet wurden. Freilich war es schwer
zu systematisieren. Natürlich gab es unterschiedliche Auflagen, was die technische
Herstellung betraf, ähnlich wie bei Briefmarken.
Fiskalmarken wurden für unterschiedlichste Zwecke benutzt. Eine Kommune forderte
die "Stempelmarke" sogar für die Abgabe eines handschriftlichen Eheversprechens.
In Deutschland benutzten z.B Standesämter diese Marken bei der Abgabe von Urkunden.
Während der DDR Zeit fand man sie für Visa in Reisepässen.
Ein wirklich vielseitiges Hobby, das allerdings viel Mühe und Geduld erfordert.
Dieser spannende Vortrag hätte einige Zuhörer mehr durchaus verdient. (J.K.)
Spende für ALten Friedhof
Marler Philatelisten pflanzen einen Kastanienbaum
Am Sonntag, 23. Juni 2013, wurde am Eingang zum Europäischen Friedenshaus auf
dem alten Hauptfriedhof, Sickingmühler Straße, eine Esskastanien-Allee mit 46 jungen
Bäumen in schon stattlicher Höhe eingeweiht. Sie wurden von privaten Spendern, von
Firmen und Vereinen, darunter vom Briefmarken-Sammlerverein Marl, gesponsert. Die
alten Bäume mussten gefällt werden, weil sie durch Sturmschäden, durch Bakterien und
von Pilz befallen waren. Bürgermeister Werner Arndt hielt bei der Einweihungsfeier eine
informative Rede, in der er sich bei den Spendern bedankte und sagte, dass die Bürger
Marls bei Naturprojekten besonders spendenfreundlich sind.
An den Bäumen stehen auf kleinen Tafeln die Namen der Spender. Dazu gehört unser
Verein, der die Einweihung mit einer stattlichen Anzahl von Mitgliedern begleitete. (H.G.)
PHILA-Literatur
Neue Ausleihregeln für die Vereinsliteratur
Da häufig Rückfragen zur Ausleihe unserer Kataloge und Zeitschriften
gestellt werden, möchten wir uns jetzt darauf verständigen, dass
Zeitschriften, z.B. die Michel-Rundschau, nach der Ausleihe am
nächsten Tauschtag, Michel-Kataloge nach spätestens vier Wochen
zurückgegeben werden.
Sonderbriefmarke Hochwasserhilfe
Einen Euro für den Wiederaufbau
Am 18. Juli 2013 gibt die Deutsche Post eine Sonderbriefmarke zu 58 Cent plus Zuschlag von 42 Cent für Opfer der Hochwasserkatastrophe dieses Jahres heraus. Das Ausmaß der Flut und die Notwendigkeit,rasch und unbürokratisch zu helfen, führten zu dieser Entscheidung. Das Bild entspricht der Ausgabe "Schützt die Küsten und Meere" von 1998, Mi 1989 und der Marke "Hilfe für die Hochwassergeschädigten" des Jahres 2002, Mi 2278.
Unser Verein plant, als Hochwasserhilfe für Bitterfeld einen Erinnerungsbrief mit der Sondermarke vom 18. Juli 2013 anzubieten. Der Brief trägt ein Foto aus dem betroffenen Gebiet und einen Sonderstempel. Echt gelaufen kostet er für Mitglieder € 1,80, für Nichtmitglieder € 2,50. Bestellungen bitte mit Anschrift bis zum 5. August 2013 an:
Klaus Kahl, Feuerbachstrasse 29, 45768 Marl, oder per e-mail:
klaus.kahl@gmx.de
Sonntag, 14. bis Samstag, 20.April: Tage der offenen Tür im Fahrradhaus Jepkens Nach 2006 ist dies die 2. Briefmarkenausstellung im Fahrradhaus
Jepkens.
In 8 Rahmen hat unser Mitglied und Ausstellungsleiter Viktor Sczesny Ansichtskarten von Hüls, der Loemühle und Sinsen zusammengestellt.
Die älteste Karte stammt aus 1939. Außerdem ist eine Briefmarkensammlung zum Thema "Der Drahtesel, ein altes Fortbewegungsmittel" von Klaus Kahl zu
sehen. In einem weiteren Rahmen stellt der BSV sich vor.
Philatelie
Gedanken über "richtiges" Sammeln
Sammeln ist eine Leidenschaft, die in jedem Menschen steckt. Daran sind auch schon
Menschen gestorben. Bleiben wir bei einem Hobby, das sich oft zur Leidenschaft steigert.
Bisweilen wird es teuer, muss es aber nicht. Nehmen wir als Beispiel Philatelie und
Briefmarken. Durch Werbung von Händlern, Post oder vielen anderen Anbietern wird
Sammlern häufig eingeredet, dass ohne dieses oder jenes Exemplar das Sammeln unnütz
ist. Es werden Preissteigerungen vorgegaukelt, die in der Regel kaum in Erfüllung gehen.
Ständig werden neue Briefmarken verausgabt. Der Sammler kauft sie nach Versprechen,
nach Lust und Laune oder nach Schönheit. Soweit in Ordnung. Sie können ja auch als
Frankatur genutzt werden. Dann wird ein zweiter Satz gekauft, den man ordentlich und
sauber stempeln lässt. Diese Marken werden sie nie verkaufen können; kein gescheiter
Sammler würde sie Ihnen abnehmen.
Diese Schätze werden möglichst in teure Alben einsortiert, was schön anzusehen ist.
Einmal im Jahr werden mit Hilfe eines Katalogs die Preise verglichen, die natürlich
Steigerungen zeigen. Eine Befriedigung der Sammelleidenschaft ist dennoch fraglich.
Später, nach dem Tod des Sammlers, stellt sich für die Hinterbliebenen Enttäuschung
ein. Die Schätze entsprechen nicht den Erwartungen der Erben, der Nachlass eines
"Auch"-Sammlers.
Begutachtung und Bewertung einer Sammlung haben verschiedene Seiten.
Begutachtung gibt Auskunft über Sauberkeit, Vollständigkeit und Gesamteindruck. Sie
ist Beratung und kann Möglichkeiten zum Weitersammeln empfehlen.
Bewertung ist nicht im Schnellgang möglich und der Preis hängt von mehreren Faktoren
ab. Sie ist sehr arbeitsaufwendig und hängt von aktueller und sich verändernder
Marktlage ab. Nehmen wir ein Beispiel: Ein nicht besonders wertvoller Satz Marken wird
auf einer Auktion von zwei Bietern intensiv besteigert, der Preis wird hochgetrieben und
schließlich von einem ersteigert. Dieser Preis ergibt keinen allseits gültigen Querschnitt.
(Gerhard Rosin)
Philatelistisches Lexikon - "Von Z bis A"
Lokaldruck
Philatelistische Bezeichnung für provisorische Postwertzeichen, die auf Anordnung
oder mit Genehmigung der Postverwaltung örtlich hergestellt werden. Dabei handelt es
sich meist um eine Notmaßnahme, um Markenmangel bis zum Eintreffen der eigentlich
vorgesehenen oder bis zur Neulieferung der zwischenzeitlich ausverkauften Postwertzeichen
zu überbrücken.
LückenfüllerLokaldruck
Bezeichnung für eine mit Mängeln behaftete Briefmarke, die nur vorübergehend und lange in der Sammlung ist, bis ein tadelloses Stück gefunden wird und die Marke
ersetzt werden kann.
Marken-Lochung für spezielle Zwecke, u.a. behördliche und Firmenlochung
Hierbei handelt es sich um eine Lochung von Buchstaben oder sonstigen Zeichen
durch Postbenutzer (siehe rechts), um eine unberechtigte Benutzung der Marken für
private Sendungen und Unstimmigkeiten in der Portokasse auszuschließen.
50 Jahre Deutsch-Französische Versöhnung - Feier am ASGS-Gymnasium
Am 22. Januar 2013 jährte sich zum 50. Mal die Unterzeichnung des Élysée-Vertrages,
von Konrad Adenauer und Präsident de Gaulle in Paris unterschrieben. Zu diesem Anlass veranstaltete das Marler ASGS-Gymnasium eine Feierstunde in der
Schul-Aula, die nach Einführung durch Direktor Koch vor allem von den Französisch-Klassen und ihren Lehrerinnen gestaltet wurde mit Vorträgen von Vertretern
aus der Marler Partnerstadt Creil, einer Bildpräsentation der gemeinsamen Geschichte beider Länder, Erfahrungen von Schülerinnen und Lehrerinnen aus der
Begegnung mit Frankreich und französischen Partnern. Durch Gespräche wurde die Französischlehrerin Frau Bless und der Direktor des ASGSG, Herr Koch,
auf die in der Philatelistisch-Thematischen Sammlung von Klaus Kahl, "Adenauer - ein berühmter Deutscher von europäischem Rang" enthaltenen Belegdokumente
aufmerksam, die von Klaus Kahl und Hubertus Guschok in einer Bilddokumentation angelegt und während der Feierstunde in der Aula auf eine Leinwand projiziert
wurde. Beide genannten Mitglieder des Briefmarken-Sammler-Vereins Marl waren als Gäste der Veranstaltung eingeladen und nahmen den Dank für die gute Präsentation,
die auch für den BSV Marl warb, entgegen. Die Veranstaltung endete mit dem Singen des Liedes "Aux Champs Élysées", natürlich auf Französisch, wie auch alle
Vorträge der Schülerinnen und Schüler auf Französisch sprachlich perfekt waren und eine gute Ausbildung verrieten. (H.G.)